Berlin erreicht Etappenziel für 2020

Berlin’s vorläufige CO2-Bilanz für das Jahr 2019 zeigt eine positive Entwicklung. Das Etappenziel bei der Einsparung klimaschädlicher Gase von 2020 wird damit erreicht. Eine Verschnaufpause einzulegen ist deshalb nicht angebracht. Das gilt insbesondere für den Ausbau Erneuerbarer Energien in der Stadt.



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Quelle: vorläufige Energie- und CO2-Bilanz 2019 (E IV 5 – j / 19), Amt für Statistik Berlin und Brandenburg





Berlin erreicht das Zwischenziel: 40% weniger CO2 Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990.
Diese gute Nachricht geht noch mit einer Reihe weiterer positiver Entwicklungen einher:

  • Der gesamte Energieverbrauch in der Stadt verringert sich weiterhin
  • Die Entwicklung findet statt trotz des Wachstums der Stadt

Beim genauen Hinsehen zeigen sich jedoch Schwachstellen in der Entwicklung, auf die wir jetzt besonderes Augenmerk legen müssen.





Erneuerbare Energien in Berlin stagnieren

Äußerst ernüchternd ist die Entwicklung bei der Produktion Erneuerbarer Energien in der Stadt. Im Jahr 2019 bleibt der Zubau der Solarenergie auf ingesamt knapp 110 MWp hinter den Erwartungen zurück.

Damit Berlin klimaneutral werden kann, brauchen wir einen enormen Ausbau der Photovoltaik in Berlin. Dies sieht auch der vom Senat beschlossene Masterplan SolarCity vor. Nach diesem sollen zukünftig 25% des Strombedarfes von Dachflächen innerhalb des Stadtgebietes stammen.





Beteiligung der Bürger*innen am Berliner Stromnetz

Der Ausbau der Photovoltaik in Berlin kann nur unter breiter Mitwirkung der Bürger*innen gelingen. Das Dachpotential für Photovoltaik in Berlin liegt nicht unwesentlich in der Hand von Privatpersonen. Deshalb ist es wichtig, dass durch vielfältige Mitgestaltungsmöglichkeiten das Engagement vieler geweckt wird.

Der Berliner Senat hat mit dem anstehenden Rückkauf des Berliner Stromnetzes den zentralen Schlüssel selbst in der Hand: Die genossenschaftliche Beteiligung der Bürger*innen am landeseigenen Netzbetrieb. So können wir auf Augenhöhe gemeinsam erfolgreiche Rahmebedingungen schaffen: Für den bürgereigenen Ausbau und für mehr Investition in nachhaltige Energieprojekte.





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Quelle: vorläufige Energie- und CO2-Bilanz 2019 (E IV 5 – j / 19), Amt für Statistik Berlin und Brandenburg





Das Diagramm zeigt die Energiequellen der Stromproduktion in Berlin.

Die grüne Kurve symbolisiert die stagnierende Entwicklung der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien. Dass gleichzeitig Steinkohle massiv an Bedeutung verliert, ist für den CO2-Ausstoß sehr positiv. In der innerstädtischen Produktion werden diese Energiemengen nicht klimaneutral ersetzt, sondern zum Teil mit fossilem Gas aufgefangen.

Insgesamt geht die Stromproduktion in der Stadt zurück, so dass mehr Strommengen nach Berlin eingeführt werden. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Energiemix in Deutschland stieg auch im Jahr 2019 weiter an, so dass diese Importe einen positiven Einfluss auf die CO2-Bilanz von Berlin hatten.