Das Verteilnetz ist das Stromnetz der niedrigsten Spannungsebene. Über das Stromverteilnetz sind die Endverbraucher, also die einzelnen Haushalte, an die Netze der höheren Spannungsebenen angebunden und werden mit Elektrizität versorgt.
Die Verteilnetze gewinnen im Rahmen der Energiewende zunehmend an Bedeutung, da die Form der Energieversorgung umgestellt werden soll: In Zukunft wird Strom nicht mehr in wenigen großen fossilen Kraftwerken produziert, sondern entsteht in vielen kleinen Anlagen, dort wo gerade die Sonne scheint oder der Wind weht. Diese dezentralen Anlagen können oft nah an den Verbraucher*innen angesiedelt werden und speisen den Strom direkt in das Verteilnetz ein. Bei großen Kraftwerken muss der Strom dagegen meist über größere Entfernungen transportiert werden. Damit ändert sich ebenfalls die Rolle des Netzbetreibers: Er ist nicht länger nur Dienstleister, der Strom von A nach B leitet, sondern kann eine aktive Gestaltungsrolle einnehmen, indem er Engpässe und Überkapazitäten ausgleicht. Hierzu müssen Speicher, Erzeugungs– und Verbrauchskapazitäten gezielt eingesetzt und das Netz so intelligent umgestaltet werden, dass es den Bedürfnissen der Erneuerbaren Energien entspricht.
Wenn die Energiewende nicht an den Stromnetzen scheitern soll, braucht es intelligente Netzbetreiber, die mit aller Kraft die Einspeisung von Erneuerbaren fördern und Netzsysteme zukunftsweisend optimieren.